- Payola
- Payola[amerikanisch, peɪ'jola], Mitte der Fünfzigerjahre in den USA im Zusammenhang mit der kommerziellen Verbreitung des Rock 'n' Roll aufgekommene Praxis, die Discjockeys in den Radiostationen für das Airplay von Schallplatten zu bezahlen. Der Begriff ist abgeleitet von Pay Victrola, einem seinerzeit sehr verbreiteten Modell der Jukebox. Den Hintergrund dafür bildete die in den Fünfzigerjahren sich herausbildende Funktion des Rundfunks als wichtigstem Werbeträger für die Plattenindustrie. 1960 wurde diese Praxis durch den Federal Bribery Act (Bestechungsgesetz) verboten und in den Radiostationen gleichzeitig Programmdirektoren eingeführt, die anstelle der Discjockeys die Programmverantwortung übernahmen. Der Discjokey verlor damit jene einflussreiche Rolle, die er wie Alan Freed (19221965) z. B. bei der Popularisierung des Rock 'n' Roll einmal besessen hatte. Zu einem neuerlichen PayolaSkandal ist es 1987 in den USA gekommen, in dem erstmals auch Verbindungen bis in die organisierte Kriminalität hinein offenbar wurden. Diesmal waren Programmdirektoren und unabhängige Promoter in die Bestechungsaffären verwickelt.Siehe auch: Musikindustrie.
Universal-Lexikon. 2012.